Wieczorek-Zeul zu Geierfonds

Heidi Wieczorek-Zeul beantwortet erlassjahr.de’s Alarmbrief nach dem spektakulären Urteil zugunsten des Geier-Fonds “Donegal International”.

Die Bundesministerin verurteilt wie wir das Geschäftsmodell der Geierfonds. Für eine strukturelle Lösung sieht sie allerdings keine Möglichkeit. Statt dessen will sie technische Instrumente nutzen wie “Debt Reduction Facility” der Weltbank. Das sind neue Kredite (oder in Ausnahmefällen Zuschüsse) der IDA für Länder, um damit den Rückkauf von Schulden bei Privatgläubigern zu finanzieren. Das Problem bei solchen “technischen” Lösungen ist, dass die Rückkäufe mit der verbesserten Zahlungsfähigkeit der Schuldnerländer immer teurer werden. Schließlich verhalten sich die Geier nicht nur gesetzestreu, sondern auch marktkonform. Im Blog von Felix Salmon gabe es schon im Februar einen provozierenden und lesenswerten Beitrag dazu.

Es erscheint daher äußerst zweifelhaft, ob die Herren der HIPC/MDRI-Initiativen mit Rückkäufen den Geiern umfassend zuvorkommen oder ob sie mit Rechtshilfefonds für verklagte Länder “das hinter den Geierfonds stehende Modell unattraktiv machen” kann. An Geld für die Verteidiger in London hat es auch Sambia nicht gefehlt.

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