SDG-Halbzeitgipfel: Globale Schuldenkrise bedroht Ziele für nachhaltige Entwicklung – Bündnis ruft Bundesregierung zum Handeln auf

(Düsseldorf/Berlin, 12.09.2023) Anlässlich des Halbzeitgipfels der Agenda 2030 kommende Woche in New York fordern 58 Gruppen und Organisationen die Bundesregierung auf, entscheidende Akzente für die Bewältigung der globalen Schuldenkrise zu setzen. Mit einem symbolischen Schuldenberg vor dem Bundestag in Berlin wird das Entschuldungsbündnis erlassjahr.de am 18.09.2023 auf die ungelöste Schuldenkrise im Globalen Süden und die mangelhafte Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung aufmerksam machen.

Kristina Rehbein, Politische Koordinatorin von erlassjahr.de sagt: „Das Erreichen der Ziele für nachhaltige Entwicklung ist von zentraler Bedeutung für das Wohl der Menschheit und unseres Planeten. Doch ohne umfassende Schuldenerlasse werden diese ehrgeizigen Ziele unerreichbar bleiben.“

In einem von erlassjahr.de initiierten Offenen Brief fordern 58 Gruppen und Organisationen Bundeskanzler Scholz auf, sich in New York für die Schaffung eines Staateninsolvenzverfahrens unter dem Dach der Vereinten Nationen stark zu machen. Insbesondere Länder des Globalen Südens müssten in die Gestaltung einer neuen internationalen Finanzarchitektur viel stärker einbezogen werden. „Der Halbzeitgipfel der Agenda 2030 am 18. und 19. September in New York und auch die anschließenden Beratungen zum UN Summit of the Future, den Deutschland gemeinsam mit Namibia vorbereitet, bieten die große Chance für die Bundesregierung, endlich entscheidende Akzente zu setzen“, heißt es in dem Brief.

Zeitgleich zum Gipfel in New York, ruft erlassjahr.de zu einer symbolischen Aktion vor dem Reichstagsgebäude in Berlin auf: Am 18. September wird ein über vier Meter hoher Schuldenberg veranschaulichen, wie die Schuldenlast vieler Länder im Globalen Süden die Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) verhindert. Die Aktion lädt auch Vertreter*innen aus Parlament und Regierung zum Dialog über die Möglichkeiten deutscher Politik zur Bewältigung der globalen Schuldenkrise ein. Die Aktion wird vor Ort von Organisationen aus den Reihen des erlassjahr.de-Bündnisses unterstützt, darunter Brot für die Welt, WEED e. V. und Micha Deutschland e. V.

Was:   Protestaktion zum SDG-Halbzeitgipfel: „Schuldenberg begräbt Entwicklungsziele“

Wann: Montag, 18. September 2023, 10:00-16:00 Uhr
            11:00 Uhr: Inszenierung Trauermarsch: Wir tragen die SDGs zu Grabe

Der Trauermarsch bietet Gelegenheit für Fotos sowie Ton- und Bildaufnahmen. Im Anschluss an die Inszenierung stehen die Aktivist*innen für O-Töne bereit.

Wo:     Wiese vor dem Reichstagsgebäude, Platz der Republik 1, 11011 Berlin

Die Aktion und der Offene Brief sind zentrale Bestandteile der Kampagne „Mit Schulden fair verfahren!“, mit der erlassjahr.de die Bundesregierung auffordert, ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag umzusetzen und die Schaffung eines Staateninsolvenzverfahrens zu unterstützen. Dazu hat das Bündnis in einem ausführlichen Katalog klare Forderungen formuliert und diesen an die Bundesregierung übermittelt. „Es ist von höchster Wichtigkeit, dass die Bundesregierung ihre Zusagen einhält und sich konsequent für eine gerechte Lösung der globalen Schuldenkrise einsetzt“, so Rehbein.

Fachmenschen von erlassjahr.de stehen am 18. September für Interviews und Hintergrundgespräche zur Verfügung. Gern können Sie vorab schon einen Gesprächstermin vereinbaren.

Weitere Informationen:

Fotos von der Aktion am 18.09. in Berlin

Das deutsche Entschuldungsbündnis „erlassjahr.de – Entwicklung braucht Entschuldung e. V.“ setzt sich dafür ein, dass den Lebensbedingungen von Menschen in verschuldeten Ländern mehr Bedeutung beigemessen wird als der Rückzahlung von Staatsschulden. erlassjahr.de wird von mehr als 500 Organisationen aus Kirche, Politik und Zivilgesellschaft bundesweit getragen und ist eingebunden in ein weltweites Netzwerk nationaler und regionaler Entschuldungsinitiativen.

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