NGO-Bündnis fordert Schuldenstopp für ärmste Länder – Schauspieler Jan Josef Liefers appelliert direkt an Olaf Scholz

In vielen Ländern Afrikas nehmen die Schuldendienstzahlungen mehr Platz im Haushalt ein als Investitionen in Bildung, Gesundheit oder soziale Sicherung. Damit fehlt ihnen nicht nur finanzieller Spielraum, um effektiv gegen die Corona-Krise in ihren Ländern vorzugehen, sondern ihnen droht im schlimmsten Fall sogar der Staatsbankrott. Die Nichtregierungsorganisationen ONE, Oxfam und erlassjahr.de appellieren eindringlich an Finanzminister Olaf Scholz: “Wir schlagen Alarm! Die ärmsten Länder der Welt befinden sich mitten in einer Liquiditäts- und teilweise sogar in einer Solvenzkrise. Sie haben schlicht kein Geld, um vor Ort Anti-Corona-Maßnahmen zu finanzieren. Das ist ein Irrsinn, den wir beenden können. Olaf Scholz muss sich für einen internationalen Schuldenstopp einsetzen, damit die Entwicklungsländer wieder atmen können.”

Das NGO-Bündnis fordert, dass die G20-Staaten sowie der Internationale Währungsfonds ihr bisheriges Schuldenmoratorium, das Ende des Jahres ausläuft, bis zum Ende der Pandemie verlängern. Zudem sollen sich auch die Weltbank sowie private Gläubiger anschließen, um ärmere Länder zu entlasten. Hier müssen alle Gläubiger an einem Strang ziehen. Insgesamt stehen 19 afrikanische Länder kurz vor der Zahlungsunfähigkeit oder befinden sich bereits mittendrin. In Petitionen von AvaazOxfam und ONE sprechen sich insgesamt mehr als 820.000 Menschen für einen sofortigen Stopp der Schuldendienstzahlungen aus.

Schulden stoppen - Leben retten
Im Bild von links: Kristina Rehbein (erlassjahr.de), Wolfgang Schmidt (Bundesfinanzministerium), Marion Lieser (Oxfam) und Stephan Exo-Kreischer (ONE); Fotocredit
Mike Auerbach/Oxfam

Schauspieler und ONE-Unterstützer Jan Josef Liefers unterstützt die Petition: „Arme Länder trifft die Corona Pandemie ins Mark. Sie brauchen in dieser Krise finanziellen Spielraum, um die schlimmsten Folgen für ihre Bürgerinnen und Bürger abzumildern. Wir sollten ihnen Luft zum Atmen lassen und einen Schuldenstopp gewähren. Kein Land der Welt sollte sich zwischen Schuldenrückzahlungen oder Menschenleben entscheiden müssen.“

ONE ist eine internationale Bewegung, die sich für das Ende extremer Armut und vermeidbarer Krankheiten bis 2030 einsetzt. Damit jeder Mensch ein Leben in Würde und voller Chancen führen kann. Wir sind überparteilich und machen Druck auf Regierungen, damit sie mehr tun im Kampf gegen extreme Armut und vermeidbare Krankheiten, insbesondere in Afrika. Zudem unterstützt ONE Bürger*innen dabei, von ihren Regierungen Rechenschaft einzufordern. Mehr Informationen auf www.one.org.

Oxfam ist eine internationale Nothilfe- und Entwicklungsorganisation, die weltweit Menschen mobilisiert, um Armut aus eigener Kraft zu überwinden. Dafür arbeiten im Oxfam-Verbund 20 Oxfam-Organisationen Seite an Seite mit rund 3.800 lokalen Partnern in mehr als 90 Ländern. Mehr unter www.oxfam.de

erlassjahr.de: Das deutsche Entschuldungsbündnis „erlassjahr.de – Entwicklung braucht Entschuldung e. V.“ setzt sich dafür ein, dass den Lebensbedingungen von Menschen in verschuldeten Ländern mehr Bedeutung beigemessen wird als der Rückzahlung von Staatsschulden. erlassjahr.de wird von derzeit über 600 Organisationen aus Kirche, Politik und Zivilgesellschaft bundesweit getragen und ist eingebunden in ein weltweites Netzwerk nationaler und regionaler Entschuldungsinitiativen. Mehr Informationen auf www.erlassjahr.de.

Pressekontakt:
ONE:
 Scherwin Saedi: 0152 / 03 77 14 29, scherwin.saedi@one.org
Oxfam: Nikolai Link:  0177 / 73 75 288, nlink@oxfam.de
erlassjahr.de: Kristina Rehbein: 0176 / 24 84 37 04, k.rehbein@erlassjahr.de