Entschuldungsbewegung fordert Erlass philippinischer Auslandsschulden

Philippinen zahlen täglich 22 Million US-Dollar Schuldendienst

Knapp drei Wochen nachdem Taifun „Haiyan“ auf den Philippinen wütete und über 5.200 Menschen tötete, fordert die weltweite Entschuldungsbewegung den Erlass der philippinischen Auslandsschulden. Während die Hilfsmaßnahmen für die 14 Millionen Menschen, die von den Auswirkungen der Katastrophe betroffen sind, andauern, zahlen die Philippinen jeden Tag 22 Million US-Dollar Schuldendienst.

In der letzten Woche stockte die Bundesregierung die Soforthilfe für die Opfer des Taifun „Haiyan“, auf 6,5 Millionen Euro auf. Auch andere Staaten sowie Institutionen und Privatpersonen stellen finanzielle Mittel für Hilfe und Wiederaufbau auf den Philippinen zur Verfügung. Was dabei jedoch unerwähnt bleibt: Jeden Tag fließen 22 Millionen US-Dollar aus dem Land. Diese dienen dazu, den Verpflichtungen gegenüber den ausländischen Gläubigern nachzukommen.

Die weltweiten Entschuldungskampagnen fordern daher internationale Gläubiger wie die Weltbank und die Asiatische Entwicklungsbank auf, die Schulden des südostasiatischen Inselstaats zu streichen. Die Länder des Nordens schuldeten den Philippinen weit mehr durch den von ihnen verursachten Klimawandel, so die Petition, die auf http://jubileedebt.org.uk/actions/philippines-life-before-debt unterzeichnet werden kann.

„Wir fordern eine umfassende Überprüfung der philippinischen Auslandsschulden, die dazu führt, dass illegitime und untragbare Schulden gestrichen werden“, spezifiziert Jürgen Kaiser, politischer Koordinator des deutschen Entschuldungsbündnisses erlassjahr.de, die Forderung. „Wir hoffen, dass auch in Deutschland viele Menschen die Petition unterzeichnen und den Erlass dieser Schulden fordern.“

„erlassjahr.de – Entwicklung braucht Entschuldung“ ist ein breites gesellschaftliches Bündnis aus derzeit etwa 650 Mitträgerorganisationen aus Kirche, Politik und Zivilgesellschaft. erlassjahr.de ist eingebunden in ein weltweites Netzwerk von über 50 ähnlichen Kampagnen und Bündnissen. Sie alle wollen es nicht hinnehmen, dass untragbar hohe Schulden in vielen Ländern des Südens wichtige Investitionen in Gesundheit, Bildung und Infrastruktur unmöglich machen.

Weitere Informationen: Mara Liebal, 0211 – 46 93 211, m.liebal@erlassjahr.de