Bundesregierung muss sich historischer Verantwortung bewusst werden und Vorreiterrolle bei der Entschuldung einnehmen

Erlassjahr.de erinnert an den Jahrestag des Schuldenerlasses für Deutschland am 27.Februar 1953

Im Februar 1953 wurde die Bundesrepublik Deutschland im “Londoner Schuldenabkommen” von ihren Vor- und Nachkriegsschulden weitgehend befreit.

Jürgen Kaiser, Politischer Koordinator bei erlassjahr.de: “Hätte die junge Bundesrepublik alle Schulden tatsächlich zurückzahlen müssen, hätte sie auf den Aufschwung der Wirtschaft noch Jahrzehnte warten müssen. Das Wirtschaftswunder hätte schlichtweg nicht stattgefunden!”

Die eigene Entschuldung bedeutet nach Ansicht von erlassjahr.de eine historische Verantwortung für die heute verschuldeten Länder des Südens. Vor allem im Hinblick auf den in Deutschland stattfindenden G8-Gipfel in 2007, muss Deutschland eine Vorreiterrolle für eine echte Entschuldung der Entwicklungsländer übernehmen. „Der so genannte „100%-Erlass“ von Gleneagles ist eine Mogelpackung!”, so Kaiser weiter.

Mit dem ‚Londoner Abkommen’ wurde 1953 die Bundesrepublik zu sehr günstigen Konditionen entschuldet: die Hälfte wurde erlassen und der Rest konnte zu günstigen Konditionen zurückgezahlt werden. Am Ende zahlte Deutschland maximal 3,4% seiner jährlichen Exporteinnahmen. Von den ärmsten hochverschuldeten Ländern der Erde wird heute nach ihrer „Entschuldung“ bis zu drei mal so viel verlangt.

Erlassjahr.de und ihre 900 Mitträgerorganisationen nehmen die Bundesregierung beim Wort und beobachten die im Koalitionsvertrag angekündigten Anstrengungen einer „konsequenten Ausrichtung von Entschuldungsmaßnahmen auf die Millenniumsziele“ mit großer Aufmerksamkeit.

Für weitere Information:

Jürgen Kaiser, Politischer Koordinator; Tel. 0211/4693-196; mobil: 0173/2919374; www.erlassjahr.de