Berlin und Bratislava: Mögliche Partner für eine faire Entschuldung?

Slowakische Premierministerin Radicová besucht die Bundeskanzlerin – erlassjahr.de begrüßt die Haltung zum internationalen Insolvenzverfahren

(Düssseldorf, 25.8.2010) Am 25.8.2010 kommt die slowakische  Premierministerin Radicová nach Berlin. Trotz Konfliktpotential wegen der abgelehnten Kredithilfen an Griechenland könnte es auch Übereinstimmung in Schuldenfragen geben. Es wird allerdings erwartet, dass die Bundeskanzlerin ihre slowakische Partnerin wegen der nicht geleisteten Kredithilfen an Griechenland kritisieren wird.

“Dabein haben sich beide Politikerinnen im Blick auf den Umgang mit überschuldeten Staaten ähnlich positioniert. Radicová hat in dem Statement vom 22.7.2010 Unterstützung für den deutschen Vorschlag zur Einführung eines internationalen Insolvenzverfahrens erklärt. Ohne eine angemessene Beteiligung der Gläubigerbanken kann Griechenland seine enorme  Schuldenlast nicht loswerden. Riesige Haushaltslöcher und faule Kredite mit gutem Geld der Steuerzahler sanieren zu wollen ist kein Rettungsakt, sondern Geldverschwendung”, stimmt Jana Zwernemann, Sprecherin von erlassjahr.de der slowakischen Regierungschefin zu.

“Die ewige Refinanzierung bei Staatspleiten ist letztendlich nur eine Verteuerung der Einschnitte, die früher oder später kommen müssen. Beide Politikerinnen sollten sich auf die Gemeinsamkeiten konzentrieren: Dazu gehört die Umsetzung eines geordnetes Staateninsolvenzverfahrens und
seine internationale Implementierung. So wäre den überschuldeten Staaten – weltweit – wirklich geholfen”.

Das Bündnis erlassjahr.de schickt Premierministerin Radicová zur Begrüßung in Deutschland einen offenen Brief. Darin werden auch die Argumente für ein geordnetes Statteninsolvenzverfahrens angeführt.