26. August 2016

Eurodad-Diskussionspapier “Die neuen Schuldenkrisen und wie mit ihnen umgegangen werden kann”

Ein Eurodad-Diskussionspapier mit dem Titel „Die neuen Schuldenkrisen und wie mit ihnen umgegangen werden kann“ (engl.: The evolving nature of developing country debt and solutions for change) analysiert die neuen Schuldenszenarien und den Umgang auf der internationalen Ebene mit den drohenden Krisen, welche immer komplizierter werden.

Die Schuldenlast in Entwicklungsländern steigt, seit 2011 auch im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung. Während der Umsetzung der Millennium Development Goals (MDG) betrug die Schuldenlast der Entwicklungsländer 1.4 Billionen US$. Jetzt, wo die Internationale Gemeinschaft die viel umfassenderen und kostspieligeren Sustainable Development Goals (SDGs) verabschiedet hat, hat sich diese Summe auf 5,4 Billionen US-Dollar verdreifacht. Entschuldungsinitiativen, die in den frühen Jahren der MDG-Umsetzung in Kraft traten, existieren nicht mehr, um die Umsetzung der SDGs zu unterstützen.

Die öffentliche Verschuldung in den Entwicklungsländern wird zunehmend bei privaten Kreditgebern aufgenommen, bilaterale Geber werden verdrängt. Zusätzlich haben Anleihen Kredite als vorherrschende Form der privaten Kreditvergabe ersetzt und die Bereitstellung von Krediten durch neue offizielle Kreditgeber aus Schwellenländern steigt. Die Zusammensetzung der Schulden verändert sich. Die neuen Schuldenkrisen werden schwieriger zu lösen sein als ihre Vorgänger.

Leider war das alte Schuldenmanagement, das die 2030-Entwicklungsagenda geerbt hat, nie vollständig in der Lage, Kredite für Entwicklung einzusetzen oder Schuldenkrisen zu verhindern. Safeguards wurden durch manche Geber, wie die Welt Bank oder IWF, eingeführt, jedoch machen diese Geber einen abnehmenden Teil der Finanzierung aus. Auch der Anteil der Gläubiger des Pariser Clubs als die Hauptinstitution zur Verhandlung über Schuldenkrisen, an den gesamten Schulden nimmt ab. Während die Schuldenlandschaft sich verändern, hat die Modernisierung der Institutionen nicht mitgehalten.

Der erste Teil dieser Studie lenkt die Aufmerksamkeit auf diese Situation und die Tatsache, dass dies immer schlimmer wird. Wesentliche konzeptionelle Arbeit dazu, wie ein effektives Schuldenmanagement im 21. Jahrhundert aussehen könnte, wurde bereits getan und wird im zweiten Teil dieser Studie präsentiert.

Eurodad-Diskussionspapier „Die neuen Schuldenkrisen und wie mit ihnen umgegangen werden kann”, Bodo Ellmers, Juli 2016

Deutsche Übersetzung der Kurzzusammenfassung