Tag 2: Wir sind die globale Schuldenbewegung!

Avatar-Foto Kristina Rehbein, erlassjahr.de
15. Juli 2016

Gestern fand der zweite und letzte Tag des globalen Schuldenstrategietreffens statt. Da es mir schon viel besser ging als am Vortag, konnte ich den ganzen Tag teilnehmen. Das war auch gut so, denn dieses Mal ging es um globale Kampagnen sowie die weitere Zusammenarbeit. Unsere Debt20-Kampagne zum G20-Gipfel nächstes Jahr wurde sehr positiv aufgenommen und auch diejenigen, die eher Anti-G20-Kampagnen organisieren, konnten sich mit unserer Kampagnenforderung gut anfreunden.

Besonders intensiv wurde jedoch über die weitere Zusammenarbeit diskutiert. Es stand keine einzige Sekunde in Frage, dass wir eine globale Schuldenbewegung brauchen oder dass wir in Zukunft besser zusammenarbeiten müssen. Im Vergleich zu früheren globalen Treffen (wovon ich die meisten allerdings nur aus Erzählungen kenne, daher kann ich auch einen falschen Eindruck haben) hat jedoch niemand ernsthaft versucht, eine eventuell früher mal da gewesene kohärente globale Schuldenbewegung wiederzubeleben. Aus Erzählungen weiß ich, dass frühere Ambitionen in diese Richtung im Sande verlaufen sind. Denn es gibt eine Vielfalt an Themen und Ansätzen, die lose zusammengehalten werden durch das gemeinsame Ziel dafür zu sorgen, dass Schulden nicht zum Schicksal werden.

Wie gesagt, die Frage nach der Notwendigkeit einer kohärenten und einheitlichen Schuldenbewegung stellte sich sowieso gar nicht erst. Wir haben uns einfach als globale Schuldenbewegung verstanden und Punkt – wieso sonst sind wir schließlich alle nach Nairobi geflogen? Also haben wir vor allem darüber gesprochen, wie wir in Zukunft die Kommunikation untereinander verbessern können – denn obwohl viele Organisationen und Netzwerke auf der ganzen Welt zum Thema arbeiten, bekommt man oft einfach nicht so viel voneinander mit. Es wurden also verschiedene Methoden, Strukturen und Kanäle diskutiert.

Unter anderem wurden alle Themen, zu denen in der „Bewegung“ gearbeitet wird (etwa Staateninsolvenzverfahren, Schuldenaudits, Responsible Finance, usw.) gesammelt und dann zu insgesamt acht Arbeitsgruppen gebündelt. Für die Arbeitsgruppen wurden jeweils Koordinatoren ausgewählt. Sehr gut fand ich, dass nicht versucht wurde, einzelne Ziele und Vorhaben für die Arbeitsgruppen zu definieren. Daran hätte sich, wenn man ehrlich ist, sowieso niemand halten können. Jede Organisation hat bereits festgelegte Arbeitsvorhaben und arbeitet durchaus auf unterschiedliche Weise zu einem gemeinsamen Thema, je nach Kontext. Ich glaube, so ein lockeres Austauschformat ist ein guter Weg, wenn man frühere „Fehler“ vermeiden möchte. Insgesamt war der zweite Tag wirklich motivierend. Jetzt geht es daran, die guten Vorsätze auch in die Tat umzusetzen.

Abgeschlossen habe ich den Tag mit einem Arbeitsessen zur Vorbereitung des Experten-Roundtables, der heute stattgefunden hat. Aber das ist etwas für einen anderen Beitrag!

 

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