Nächster Akt in der Rettung Griechenlands: ein qualitativer Fortschritt

Avatar-Foto Sebastian Bonse, erlassjahr.de
22. Juli 2011

Der gestrige Beschluss auf dem Sondergipfel der Europäischen Union zur griechischen Finanzkrise, wenngleich kein Quantensprung, ist doch ein qualitativer Fortschritt, vor allem hinsichtlich der Beteiligung des Privatsektors an dem Vorgehen. Der vorgesehene Haircut durch eine Laufzeitverlängerung zu geringeren Zinssätzen entspricht dem Vorgehen nach dem sogenannten Brady-Plan in den 80er Jahren: effektiv werden Sicherheiten gegen Forderungsvolumen getauscht. Abhängig von der Beschaffenheit des Haircuts und den damit verbundenen Zinssätzen könnte der Prozess für die Banken ein Schnäppchen werden, die abgesicherten Bonds könnten ein gutes Geschäft werden. Es gibt allerdings zu kritisieren, dass sich das Fehlen eines Zwangsumtausches, also einem Verbindlichen Tausches der Anleihen zu einem bestimmten Zeitpunkt, als teurer herausstellen wird als nötig. Durch die Freiwilligkeit des Tausches könnte ein Anreiz für die Banken geschaffen werden die Anleihen zunächst zu behalten, durch einen späteren Verkauf   auf eine Wertsteigerung zu warten und die gut gesicherten Anleihen dann gegebenenfalls sogar bis zu ihrem Nominalwert loszuwerden.

Weiteres zum Thema „Griechenland in der Schuldenkrise“ auf der Internetseite von erlassjahr.de

Ein Kommentar zu “Nächster Akt in der Rettung Griechenlands: ein qualitativer Fortschritt

  1. Ich sehe keinen qualitativen Fortschritt der Griechenlandkrise. Die Banken werden profitieren. Und die naechste Krisensitzung wird unmittelbar nach der Sommerpause folgen. Ein Entschuldungsschritt ist unweigerlich notwendg.

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