Grenada-Tagebuch: Dienstag, 22.4.

Avatar photo Jürgen Kaiser, erlassjahr.de
22. April 2014

Montag der 22.4.2014 ist der erste Tag der Gründungsversammlung des Caribbean Debt Network. Der verwegene Termin direkt nach Ostern und einige Krankheitsfälle reduzierten die Zahl der Inseln, die vertreten sind leider auf vier: Grenada, Dominica, Jamaica und St.Vincent.

Für den formalen Prozess der Gründung einer NGO, die dann die dringend benötigten hauptamtlichen Kapazitäten für die Arbeit zur Entschuldung der hochverschuldeten Inseln schaffen kann, reicht das allemal.

14-04-22-Staatssekretär Tim Antoine
© erlassjahr.de

Viel spannender waren die inhaltlichen Diskussionen, speziell die Präsentation des Staatssekretärs Timothy Antoine vom grenadinischen Finanzministerium. Grenada hat sich unwiderruflich auf einen stückweisen Verhandlungsprozess mit den privaten und den öffentlichen Gläubigern eingelassen. Dass man auch Zugeständnisse von den multilateralen Gläubigern – vor allem dem IWF und der Karibischen Entwicklungsbank – erwirken könnte, wagen sie nicht zu hoffen.

Auf der positiven Seite gibt es ein starkes Commitment, die eigenen Erfahrungen zum Ausgangspunkt einer Initiative für eine geordnete Staateninsolvenz zu machen. Da spiegelt sich ein bisschen, was wir schon bei den Argentiniern erlebt haben, die den Pariser Club mit seinen unverschämten Zinseszinsforderungen wohl kleinlaut ausbezahlen werden, aber gerne eine Initiative stützen, dass sich so was nicht wiederholt.

Also werden wir morgen am zweiten Tag darüber reden, ob es nicht eine Entschuldungsinitiative für kleine hochverschuldete Karibikstaaten geben müsste; so wie seinerzeit eine für die weltweit hochverschuldeten armen Länder geschaffen worden ist.

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